Audi : Alternativer Gasantrieb

Der A4 Avant g-tron fährt sportlich, effizient und höchst wirtschaftlich zugleich. Als Basis für den Motor dient der neue 2.0 TFSI mit dem von Audi weiterentwickelten, hoch effizienten Brennverfahren. Das Turbo-Aggregat leistet 125 kW (170 PS). Bei ca. 1.650 1/min steht das maximale Drehmoment von 270 Nm bereit. Die speziell für den Gasbetrieb angepassten Kolben und Ventile ermöglichen dabei eine optimale Verdichtung. Ein elektronischer Regler verringert den hohen Druck des vom Tank einströmenden Erdgases von bis zu 200 bar auf 5 bis 10 bar Arbeitsdruck im Motor. Diese Druckregelung erfolgt dynamisch und präzise, entsprechend der vom Fahrer angeforderten Kraft. So steht in der Gasleitung und in den Einblasventilen stets der richtige Druck bereit – niedrig für effizientes Fahren im unteren Drehzahlbereich, höher für mehr Leistung und Drehmoment.

Im NEFZ-Zyklus verbraucht der Audi A4 Avant g-tron pro 100 Kilometer weniger als vier Kilogramm CNG (Compressed Natural Gas) – das entspricht Kraftstoffkosten von nur etwa vier Euro (Stand: Oktober 2015). Die CO2-Emission liegt bei weniger als 100 Gramm pro Kilometer. Das Tankvolumen von 19 Kilogramm Gas ermöglicht eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern im NEFZ. Bei einer Restmenge von etwa 0,6 Kilogramm, analog 10 bar Restdruck, wechselt das Steuergerät auf Benzinbetrieb – in diesem Modus kann der bivalent ausgelegte A4 Avant g-tron weitere 450 Kilometer zurücklegen. Die mögliche Gesamtreichweite liegt im Bereich eines Autos mit TDI-Motor.

Die Einfüllstutzen für Gas und Benzin befinden sich unter einer gemeinsamen Tank-klappe. Nach dem Tanken und bei großer Kälte startet der Motor zunächst mit Benzin und schaltet danach so rasch wie möglich auf Gasbetrieb um. Zwei Anzeigen im Kombiinstrument halten den Fahrer über die Füllstände der Tanks auf dem Laufenden. Das Fahrerinformationssystem zeigt den Verbrauch im jeweils aktuellen Betriebsmodus an.

Audi baut die vier zylindrischen CNG-Behälter als ein kompaktes Modul in den Hinterwagen des Avant. Sie sind optimal an die Raumverhältnisse angepasst und jeweils spezifisch dimensioniert. Schalen aus Stahlblech mit Spannbändern tragen die Behälter und schützen sie vor Beschädigungen, zum Beispiel an Bordsteinkanten. Das gesamte CNG-Tankmodul, das auch den 25 Liter-Benzintank integriert, wird bei der Produktion des A4 Avant in die Karosserie eingepasst. Die Reserveradmulde entfällt. Zusätzlich wandert die Batterie vom Gepäckraum in den Motorraum. Der Ladeboden liegt auf Höhe der Ladekante und bietet somit einen vollwertigen Kofferraum.

Die CNG-Behälter mit 200 bar Betriebsdruck bei 15 Grad Celsius folgen der Leichtbauphilosophie von Audi – dank ihres innovativen Layouts wiegen sie 56 Prozent weniger als vergleichbare Stahlflaschen. Eine Matrix aus gasdichtem Polyamid bildet die innere Lage. Die zweite Schicht aus einer Mischwicklung kohlenstofffaserver-stärktem Kunststoff (CFK) und glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) sorgt für höchste Festigkeit. Die dritte Schicht besteht rein aus GFK und dient vor allem zur optischen Prüfung – an beschädigten Stellen verfärbt sie sich milchig-weiß. Bei der Herstellung wird jeder Behälter mit 300 bar geprüft, bevor er ins Auto kommt. Der reale Berstdruck liegt nochmals weit höher und übertrifft die gesetzlichen Anforderungen deutlich.

Mit Audi e-gas ist der A4 Avant g-tron CO2-neutral unterwegs. Beim e-gas handelt es sich um synthetisches Methan, das in mehreren Power-to-Gas-Anlagen mithilfe von Ökostrom aus Wasser und CO2 entsteht. Audi betreibt in Werlte die weltweit erste Power-to-Gas-Anlage industriellen Maßstabs, bezieht das e-gas inzwischen aber auch aus weiteren Anlagen. Durch die Power-to-Gas-Technologie macht die Marke mit den Vier Ringen Überschüsse an erneuerbarer Energie speicherbar und leistet somit einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Gemeinsam mit seinen Partnern treibt das Unternehmen die Entwicklung unterschiedlicher synthetischer Kraftstoffe, der Audi e-fuels, intensiv voran – auch mit neuen Herstellungsverfahren auf biologischem Weg.

Der Fahrer kann den Kraftstoff mit der vom Audi A3 Sportback g-tron bekannten Audi e-gas-Tankkarte beziehen, die sowohl als Zahlungs- wie auch als Bilanzierungs-instrument dient. Auf Basis der beim Bezahlen übermittelten Informationen speist Audi die vom Kunden getankte Gasmenge in Form von e-gas wieder ins Erdgasnetz ein. So realisiert die Marke mit den Vier Ringen eine komplett CO2-neutrale Mobilität.