Stahlindustrie : Äußerungen des Thyssenkrupp-Chefs bestätigen indirekt Berichte über Fusion

Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger hat inmitten der Fusionsspekulationen sein Interesse an einer Neuaufstellung der europäischen Stahlindustrie betont. "Wir haben klar formuliert, dass wir eine Konsolidierung als einen richtigen Schritt für eine Lösung als sinnvoll erachten", sagte der Manager Donnerstagabend vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf.

Sollte es dazu kommen, werde sich der Konzern aktiv aus einer Position der Stärke beteiligen. "Ob, wann und mit wem eine Konsolidierung stattfindet, ist heute noch absolut unklar." Ob Thyssenkrupp darüber Gespräche führt, wollte Hiesinger nicht sagen.

Berichte über bevorstehende Fusion häufen sich

Wie berichtet häufen sich Meldungen darüber, dass Thyssenkrupp bereits Gespräche mit Tata Steel über einen Zusammenschluss führt. Zuletzt bestätigte das auch die Nachrichtenagentur Reuters. In der unter Überkapazitäten und Billigimporten aus Fernost leidenden Branche wird seit Jahren über eine Konsolidierung spekuliert, die sowohl Übernahmen, Fusionen und die Stilllegung von Hochöfen bedeuten könnte.

"Ich habe immer gesagt, ich gehe nicht davon aus, und das ist meine persönliche Einschätzung, das einer den anderen kaufen wird", sagte Hiesinger. Dafür seien die Bilanzen und die freien Mittel der Stahlunternehmen zu gering. Daher werde es eher Zusammenschlüsse geben. Dann könnten die heutigen Besitzer auch die des neuen Gemeinschaftsunternehmen sein. Sollte es dazu kommen, könnte auch Thyssenkrupp beteiligt bleiben. (Reuters/APA/red)

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